Montag, 23. März 2020

11. Tag (9.3.2020)

Ich bin in der Nacht gegen ein Uhr aufgewacht. Das komplette Zelt war bis auf einen kleinen Teil des Daches zugeschneit. Der Platz im Zeltinnern war kleiner geworden, weil der Schnee die Zeltwände eindrückte. Ich fühlte mich nicht mehr sicher und schlief in der Küche weiter. Am Morgen legte sich der Sturm und der Himmel war blau. Ich musste das Zelt freischaufeln. Das Dach war noch immer schneefrei und die Wände waren nicht zusammen gestürzt. Das Zelt habe ich an einem völlig falschen Ort aufgestellt, wo der Wind den Schnee reinblähst anstelle auf der Anhöhe, wo sogar noch der steinige Untergrund zu sehen war. Als ich das Zelt aufgestellt hatte, war es schönes Wetter. Aus Fehlern lernt man. Es ist meine erste Wintertour.

Ich frühstückte im Restaurant. Dann brach ich auf. Das Ziel war mir noch nicht bekannt als ich aufbrach. Ich hatte keinen konkreten Plan. Ich wollte eine Rundstrecke laufen, wo ich am 13. März in Bruksvallarna zum Langlaufen sein würde. Ich sah einen Berg, wo ich gerne hoch laufen würde. Ich realisierte rasch, dass das Hochlaufen nicht schwierig wäre, aber das Runterkommen umso schwieriger. Diese Ausrüstung ist für die Abfahrt einfach schlecht geeignet und es wäre gefährlich mit einem so schweren Rucksack runter zu fahren. Dann habe ich einen neuen Plan gemacht. Ich habe beschlossen nach Are zu gehen und von da mit den öffentlichen Transportmitteln nach Bruksvallarna. Ich lief querfeld ein und folgte einer Tierspur. Es war ein einzelnes Tier. Die Pfoten mit Krallen war gut auf dem Schnee zu sehen. Trotzdem wusste ich nicht, was für ein Tier es sein könnte. Ich spekulierte auf einen Fuchs. Ausser ein paar Schneehühner habe ich noch kein einziges Tier auf meiner Tour gesehen: kein Elch und auch keine Rentiere.

Es war gegen Abend. In einer bewirteten Hütte habe ich eine Cola gegen den Durst getrunken. Es war keine Coca-Cola, sondern ein Imitat. Amerikanische Cola findet man in Schweden eher selten. Meistens ist es eine andere Marke. Den Grund dafür kenne ich nicht. Die Verlockung in der Hütte zu übernachten war nicht sehr gross. Einerseits kostete die Nacht fünfzig Franken und andererseits wollte ich auch weiterkommen. So lief ich bei Vollmond gegen Norden. In der Nacht scheint das Laufen einfacher zu sein. Der Biwackplatz war zwischen Bäumen an einem windstillen Platz. Zu frieren brauchte ich auch diese Nacht nicht. So wie meistens vor dem Schlafen gehen, habe ich eine heisse Schokolade getrunken. Gekocht habe ich nichts. Ich werde wie die letzten Tage auch die warme Mahlzeit zum Frühstück vorbereiten.


Strecke und Eindrücke 11. Tag





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