Montag, 23. März 2020

7.Tag (5.3.2020)

Bevor ich am Nachmittag abmarschierte, machte ich noch einige Besorgungen. So ging ich zur Apotheke und kaufte Pflaster, die davor schützen sollen, Blattern zu bekommen. Die günstigen braunen Hansaplast-Pflaster erfüllen ihren Zweck besser als diese überteuerten Spezialpflaster. Die Marketingabteilung hat sich einen kleveren Spruch einfallen lassen: "zweite Haut". Diese zweite Haut kann aber leider nicht atmen. Es kann also gut passieren, dass sich eine bereits vorhandene Wunde sich unter dieser zweiten Haut entzündet. Ich habe frische Früchte gekauft und zum Frühstück ein Bircher-Müesli gemacht. Die Sauna hat mir gut getan.

Als ich losgelaufen bin, war ich noch bei schlechter Laune. Es war schon nach 15 Uhr und ich hatte keine Lust noch fünf Stunden zu laufen. Diese Langlaufloipen sind aber der Hammer: wunderschöne Pisten mitten in schneeverschneiten Wäldern. Da ging es mir plötzlich wieder gut. Als ich auf dem höchsten Punkt angekommen bin, habe ich die Felle von den Skiern entfernt und bin mit Skatingschritten und Doppelstockstössen - so gut es mit zwanzig Kilo Gepäck ging - nach Brucksvallarna gelaufen. Bei Ankunft war es bereits dunkel. Ich ging zum Fjällhotel, wo ich vor dreissig Jahren untergebracht war und schon gestern mit Sara vorbeigeschaut hatte. Das Hotel und die Bar waren zu. Schade. Dann ging ich zum einzigen Restaurant von Bruksvallarna, das den Namen "Kerstin" trägt und ass Tapas. Es war super lecker. Excellent. Auch das Bier schmeckte mir hervorragend. Ich trank gleich zwei grosse Flaschen. Es war das erste Bier seit meiner Abreise in der Schweiz vor drei Wochen am 13. Februar. Der Alkohol ist sehr teuer in Schweden und Norwegen. Meiner Leber wird es gut tun, wenn sie ihrer Tätigkeit entlastet wird. Immerhin trinke ich schon seit dreissig Jahren regelmässig. Ohnehin habe ich vor bei meiner Rückkehr mit dem Fasten zu beginnen.

Mein Ladegerät für das Handy habe ich im Rucksack gefunden :-)

Ich übernachtete wieder im Zelt. Angeblich gab es eine Tellerwäscherin, die mich bei ihr aufnehmen wollte. Keine Ahnung wer das war. Das Zelt stand an einem windstillen Platz zwischen Langlaufloipe und Schneemobilpiste. Zum Schlafen konnte ich sogar die Socken ausziehen. Meine übliche Schlafbekleidung besteht aus: Thermohemd, darüber ein T-Shirt und darüber noch ein langärmliges T-Shirt oder Jacke (je nach Temperatur), lange Thermounterhosen und Skisocken. Trotz angenehmer Temperatur konnte ich nicht sonderlich gut schlafen. Die Isolations-Luftmatte isoliert sehr gut gegen die Kälte, aber sie ist halt nicht sonderlich bequem. Die Innenwand war wieder gefroren, obwohl ich die Belüftungsöffnung diese Nacht weiter geöffnet hatte.

Strecke und Eindrücke 7. Tag


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